Meine Ausbildungsrichtung der Individualpsychologie begründet durch Alfred Adler ist eine tiefenpsychologische psychotherapeutische Richtung, die wie schon im Namen vorhanden, das „Individuum“ als unteilbare Einheit von Körper, Geist und Psyche sieht. Bei Adler zieht das gesamte seelische Geschehen an einem Strang. Bei der Individualpsychologie handelt es sich um das erste Gesamtpsychotherapiemodell, das sowohl die normale Psyche als auch Neurosen, Psychosen, Psychopathien, Prävention und Rehabilitation umfasst. Adlers Persönlichkeitstheorie ist eng mit der Pädagogik und der Soziologie verbunden und gibt den gesellschaftlichen Faktoren in der Krankheitsentwicklung Bedeutung.
Die Individualpsychologie geht davon aus, dass das Unbewusste unser Verhalten, unser Erleben und unsere Gefühle beeinflusst und mitgestaltet. Diese tiefenpsychologische Richtung fragt nicht nur nach den Ursachen, somit nach dem „Woher“ des seelischen Leidenszustandes sondern auch nach dem „Wohin“, somit nach dem Ziel der unbewussten Handlung. Der Kerngedanke ist das Konzept eines einheitlichen, schöpferischen und zielgerichteten Individuums, das danach strebt sein Gefühl der Minderwertigkeit zu überwinden und in konstruktiver, ethischer und positiver Beziehung zu seinen Mitmenschen und der Gesellschaft zu stehen, da der Mensch als Gemeinschaftswesen verstanden wird.
Wer sich auf Psychotherapie einlässt, erlebt und erlangt ein tieferes Verständnis der eigenen Gefühlswelt aber auch der bis dahin unbewussten Motive. Die Hauptaufgabe der Psychotherapie ist es, die unbewusste Leitlinie aufzudecken und somit den „Lebensstil“ eines Menschen zu erkennen. Damit wird es möglich, sich von krankmachenden und lebensbehindernden Verhaltensweisen zu befreien und alternative Problemlösungsstrategien zu entwickeln.
Dies geschieht im psychotherapeutischen Gespräch beziehungsweise in der Kinder- und Jugendlichenpsychotherapie im Spiel und der Verwendung von Metaphern.